Freitag, 9. Januar 2009

Tintenherz

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Eine weitere Fantasy-Buch-Adaption läuft in den Kinos. Wie "Der Goldene Kompass", ist auch "Tintenherz" hochkarätig besetzt und verspricht spannende, fantasievolle Unterhaltung. Ich war am Dienstag im Kino und überzeugte mich selber davon, ob die Macher halten, was sie versprechen. Achtung! Spoilergefahr!!

Im Vorfeld hatte eine Freundin mir gesagt, dass sie den Film eher nicht sehen möchte, um sich die Bilder, die sie durch das Buch im Kopf hat, nicht kaputt machen zu lassen. Ich persönliche habe die Buchvorlage nicht gelesen, aber ich wage zu behaupten, dass Brendan Fraser das Bild des Bücherwurms Mortimer ordentlich zerdeppert. Das ist nicht wirklich negativ gemeint, der Mann ist in meinen Augen ein sympathischer und guter Schauspieler, aber mit dem breiten Kreuz und dem "die Mumie"-Action-Stil steht ihm die Rolle leider nicht wirklich. Man kauft ihm den besorgten und leicht hilflosen allein erziehenden Vater nicht so recht ab.
Die restlichen Schauspieler machen eine recht gute Figur, vor allem Paul Bettany als Staubfänger hatte es mir persönlich angetan. Ein bisschen wie Aragorn, nur nicht ganz so aufgesetzt heroisch. Und die Narben am linken Augen, yeah, Coolness. Der gute alte Dustfinger war auch leider die einzige Figur in dem ganzen Film, die mich einigermaßen auf Trab gehalten hat. Nach circa 25 Minuten hatte ich mir, zusammen mit den Fetzen, die ich aus Trailern kannte, einen ungefähren Verlauf + Ende des Films zusammen gebastelt (alte Angewohnheit) und wurde in der Hinsicht auch nicht weiter überrascht. Die Guten sind gut und tapfer, die Bösen sind böse, hinterhältig und gemein. Die einzelnen Figuren wurden recht oberflächlich dargestellt, einzig und allein bei Staubfänger bekam man das eine oder andere Mal einen kleinen Einblick in seine Gefühle, seine Sehnsucht nach Hause, und seine Ängste. Die Geschichte an sich ist recht mau und hat ihre Längen. Im Endeffekt kann man es simpel nacherzählen: Protagonisten werden gefangen, Protagonisten entkommen, Protagonisten gehen zurück, die Hälfte wird gefangen, die andere Hälfte rettet sie und am Ende liest das 14-Jährige Mädchen drei selbst erfundene Sätze vor und alles ist wieder wie früher. Warum darauf vorher keiner gekommen ist, also *bevor* das ganze voll lebensgefährlich wurde und so? Man weiss es nicht, ist halt eine Fantasy-Geschichte, ne?
Insgesamt hat der Film mich nicht enttäuscht, aber auch nicht überrascht. Ob die Buchvorlage ähnlich platt ist, kann ich nicht sagen, aber dem Film hätte etwas mehr Tiefgang auf jeden Fall gut getan, vor allem bei den Hauptfiguren. So bleiben einem knappe 100 Minuten, in denen in der Mitte praktisch nichts weltbewegendes passiert und am Ende innerhalb von 15 Minuten sämtliche Probleme auf einmal gelöst werden. Das Setting ist schön gemacht, die special effects kommen ebenfalls edel und stimmig rüber. Aber das war es dann auch schon :<

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